4/07/2014

Das Empanadillas-Experiment



Auch wenn es sich danach anhört, das Empanadillas-Experiment ist kein Bestseller-Krimi über im Amazonas-Dschungel versteckte Drogenlabore kolumbianischer Mafiabosse. Es ist mal wieder ein Küchenabenteuer von mir und die Geschichte geht so:

Vor ein paar Tagen war mein Kühlschrank noch voll mit Gemüse, das dringend verarbeitet werden musste. Ich erinnerte mich an ein Empanadillas-Rezept, das ich schon vor geraumer Zeit ausprobiert hatte. Beim Teig wollte ich mich eben drauf verlassen und die Füllung sollte eine Improvisation sein. Im Grunde genommen war die Schwierigkeitsstufe gering, zumindest war ich dieser Meinung. Nachdem ich also die Füllung zubereitet hatte und zur Kühlung nach draußen gestellt hatte, machte ich mich an den Teig. Die Zutaten hierfür habe ich mir beim ersten Mal auf eine Karteikarte geschrieben. Bereits während des Verknetens schien mir der Teig sehr trocken und ich wunderte mich, denn in meiner Erinnerung war er schön elastisch und geschmeidig. Ich knetete noch mehr Ei und noch mehr Schmalz dazu und stellte den Teig kühl.
Als die Füllung abgekühlt war, fing ich an den Teig auszurollen. Oh, oh... er bröckelt. Ich rollte ihn aus und begann Kreise auszustechen und diese mit der Gemüsefarce zu befüllen. Spätestens beim Zusammenkleben war klar, irgendetwas stimmt nicht. Der Teig war trocken, bröselig und ließ sich nicht verkleben. Panischer Anruf bei einer Freundin: Gib Wasser hinzu. Oh, oh... er wird pampig. Einige Flüche später landete alles im Mülleimer!

Ich machte mich also wieder auf die Suche nach dem Rezept im Internet und fand den Fehler. Eine essenzielle Zutat habe ich doch vergessen!!! Es fehlte Wasser auf der Karteikarte. Erleichtert unternahm ich also einen zweiten Versuch, der auch von Gelingen gekrönt war. Hier kommt also das Rezept für meine #Empanadillas.

ZUTATEN FÜR DEN TEIG:

300 g Mehl
100 g Schweineschmalz (oder Margarine)
100 ml Wasser, lauwarm
1 Ei
1/2 TL Salz
1/2 TL Paprikapulver, süß

ZUTATEN FÜR DIE FÜLLUNG: 

1 kleine Aubergine,
6 Mini-Romatomaten, gehäutet
1 kleine, gelbe Paprika,
1 mittelgroße Zwiebel,
1 Schuss Tomatensaft
ca. 100 g Ziegenfeta, zerbröselt
Salz, Pfeffer, Chili, gehackte Petersilie

ZUBEREITUNG: 

Zunächst wäscht und würfelt man das komplette Gemüse recht klein, damit die Füllung fein wird und sich die Taschen besser verkleben lassen. In einer großen Pfanne wird zuerst die Zwiebel in etwas Olivenöl glasig angedunstet. Ihr folgen nun die Paprika, die Aubergine sowie die Tomaten. Vor allem reife Tomaten werden dabei regelrecht "schmelzen" sodass optisch nicht viel von ihnen übrig bleibt. Für einen kräftigeren Tomatengeschmack habe ich noch etwas Tomatensaft dazu gegeben. Das Ganze schmeckt man nun mit Salz, Pfeffer und Chili ab und gibt gehackte Petersilie oder andere frische Kräuter nach Belieben hinzu. Die Mischung lässt man nun langsam garen bis das Gemüse noch einen leichten Biss hat. Man stellt nun die Füllung zur Seite und gibt sobald sie gekühlt ist den fein zerbröselten Feta hinzu.

Für den Teig verknetet man zuerst in einer Schüssel das Mehl mit dem Schweineschmalz. Im zweiten Schritt wird das Ei, das Wasser sowie Salz und das Paprikapulver hinzugegeben. Zu Anfang könnte die Masse noch recht klebrig wirken, ein beherztes Nachstreuen von Mehl schafft hier Abhilfe. Der Teig kann einige Minuten in den Kühlschrank wandern. Wer aber nicht die Zeit hat, kann ihn auch direkt weiterverarbeiten.

Der Teig wird portioniert und dünn ausgerollt. Mithilfe eines Glases sticht man Kreise heraus. In die Mitte eines Kreises kommt nun ca. 1 TL der Gemüsefüllung. Die Ränder brauchen nicht zusätzlich mit einem aufgeschlagenem Ei oder Wasser bepinselt werden, da das Zusammenkleben auch ohne problemlos klappt. Die Klebetechnik muss man sich vielleicht erarbeiten, im Endeffekt kommt es doch aber eher auf den Geschmack an, als auf einen kunstvoll zusammengeklebten Rand.

Die Empanadillas werden mit Ei bestrichen und wandern für ca. 30 Minuten bei 200 Grad in den vorgeheizten Ofen. Von der Menge her ergab dieses Rezept bei mir ein volles Blech goldbraune, glänzende und verführerisch duftende Teigtaschen. Man kann sie pur genießen oder zu einem schlichten, grünen Salat.
Die Zubereitung dauert ca. 1,5 bis 2 Stunden, schnell geht es also nicht. Aber sie lassen sich prima portionsweise einfrieren und geschwind knusprig im Ofen auftauen :). 

Buen provecho!!

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